Baubeginn am Kloster Heiligenzell – Neue 4-gruppige Kita entsteht

Mit einem Pressetermin am 8. Dezember wurde der offizielle Baubeginn für den Umbau des ehemaligen Klosters Heiligenzell zu einer Kindertagesstätte mit Anbau markiert. Die Abbrucharbeiten im Inneren des Gebäudes laufen bereits seit Frühjahr 2025, der Baubeginn für den Anbau erfolgte im Oktober 2025. Die Fertigstellung der neuen Kita ist aktuell für Januar 2027 vorgesehen.

Der Gemeinderat Friesenheim hatte bereits am 25. März 2019 beschlossen, das brachliegende Klostergebäude zu einer viergruppigen Kindertagesstätte umzubauen und die Verwaltung mit der Umsetzung zu beauftragen. Die Entscheidung wurde am 24. April 2019 auch vom Ortschaftsrat Heiligenzell beraten und bestätigt.
 
„Mit dem Umbau des Klosters investieren wir ganz bewusst in die Zukunft unserer Gemeinde“, so Bürgermeister Erik Weide. „Wir schaffen bessere Rahmenbedingungen für Kinder, Eltern und Fachkräfte und erhalten gleichzeitig ein prägendes Gebäude im Ortsbild von Heiligenzell. Besonders freut mich, dass wir dieses Gebäude, in dem es früher bereits einen Kindergarten gab, nun dauerhaft in kommunaler Hand erhalten können.“
 
In der neuen Kita werden keine zusätzlichen Plätze geschaffen, vielmehr werden bestehende Angebote aus Provisorien dauerhaft an einem Standort gebündelt. In das Kloster ziehen vier Gruppen ein:
die Krippengruppe mit Verlängerter Öffnungszeit aus dem evangelischen Kindergarten Friesenheim (seit 2019), die Ganztagsgruppe für Kinder ab drei Jahren aus der katholischen Georg-Schreiber-Kita Friesenheim (seit 2019), zwei Gruppen aus dem Kinderhaus Ritterfalter in Oberweier, betrieben durch die Vielfalt für Kinder gGmbH (seit 2022).
 
„Dass mehrere Gruppen aus Übergangslösungen hier ein festes Zuhause bekommen, ist für Heiligenzell ein großer Gewinn“, betont Ortsvorsteher Gerold Kadenbach. „Das Kloster erhält damit wieder Leben und eine Aufgabe mit Zukunft.“

Das Bestandsgebäude wird vollständig entkernt und bis auf den Rohbau zurückgeführt. Geplant sind unter anderem ein neues Treppenhaus und der Einbau eines Aufzugs zur Herstellung der Barrierefreiheit. Die historische Fassade bleibt
erhalten. Der Anbau ergänzt das Gebäude um dringend benötigte Funktionsräume wie Betreuungs-, Sozial- und Küchenbereiche. Die Arbeiten im Bestand sind aufgrund verschiedener Baumaterialien aus unterschiedlichen Jahrzehnten besonders anspruchsvoll.
 
Die neue Kindertagesstätte wird künftig in kommunaler Trägerschaft betrieben. Damit stärkt die Gemeinde Friesenheim bewusst die Vielfalt der Betreuungslandschaft. Neben kirchlichen und freien Trägern, einer Großkindertagespflege und freien Einrichtungen kommt mit dem Kloster nun erstmals eine eigene kommunale Kita hinzu. Ziel ist es, Familien ein möglichst breites Angebot und echtes Wunsch- und Wahlrecht zu ermöglichen.
 
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich derzeit auf rund 6,7 Millionen Euro. 750.000 Euro erhält die Gemeinde über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). Weitere Fördermittel für Fenster und energetische Maßnahmen sind beantragt.
 
Die Planung erfolgte durch das Architekturbüro Werkgruppe aus Lahr. Die Tragwerksplanung liegt beim Statikbüro Göppert, die technische Gebäudeausrüstung beim TGA-Büro Eichhorn, jeweils aus Lahr. Die Bauausführung übernimmt die Firma Bold aus Achern. Die Gemeinde Friesenheim bedankt sich bei allen Beteiligten für die engagierte Zusammenarbeit.